crying night

Es ist Nacht.
Zeitpunkt des Ich. Moment der Freiheit. Weile des Höhenfluges. Augenblick des Absturzes. Gegenwart der Inszenation. Höhepunkt des Künstlichen.
Der Tisch ist gedeckt, die Mikrowelle steht bereit zur Schmelzung des Käse im Fonduecaquelon, das ebenso aus Kunststoff ist, wie das Blumenbouquet im Treppenabgang oder die hippe Tasche am Arm einer jungen Frau. Das ausschweifende Leben, das Körper und Geist benebelt und gleichzeitig beschwingt, dieses Spiel mit den Grenzen durchbricht der Auslöser für einen Sekundenbruchteil und beleuchtet das Nachtleben direkt und unverfroren.

Thierry Kleiner’09